Voilà! Hier mein Blog über mein Jahr in Costa Rica wo ich Freiwilligenarbeit leiste. In diesem Blog werde ich (hoffentlich) regelmässig berichten was ich so unternehme und einiges über Land und Leute erzählen. Natürlich ist alles aus meiner Sicht geschrieben und wie ich alles erlebe- ich möchte nicht alle in einen Topf werfen. Ich hoffe ihr habt spass am lesen.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Vorweihnachtliche costaricanische Küche-Tamales selbstgemacht

Gestern haben wir mit der Familie Tamales gekocht. Tamales sind ein traditionelles lateinamerikanisches Gericht, bestehend aus Maisteig der in Pflanzenblätter eingewickelt wird. Der Maisteig wird mit Fleisch, Reis, Rüben, Peperoni und Kartoffeln oder nach Belieben gefüllt und wird traditionell zu Weihnachtszeit zubereitet. Die Zubereitung von Tamales ist relativ arbeitsintensiv, deshalb ist die Zubereitung oft ein sozialer Anlass, bei dem sich Freunde und Verwandte treffen, um hunderte Tamales zuzubereiten, die anschließend aufgeteilt werden. Auch wir haben etwa hundert Tamales gekocht. Aber da die Palmenblätter nicht gereicht haben ist noch eine Menge Teig übriggeblieben und wir werden heute vieleicht damit weitermachen. Es gibt hier angeblich Leute die Essen zur Weihnachtszeit zu jeder Mahlzeit Tamales. Ich hoffe ich kann einmal ein der Schweiz für euch Tamales kochen.
Am Maisteig rühren

Meine Gastmutter mit den Zutaten

Tamal vor dem Einpacken

Einige unserer Tamales

Tamales beim kochen



Frisch und selbstgemachtes fertiges Tamal

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Weihnachtsfest und Graduation im CEN CINAI

Letzten Donnerstag feierten wir im Projekt Weihnachten. Einige Kinder werden nächstes Jahr in die Schule oder in den Kindergarten gehen. Manche werde ich sehr vermissen. Aber nun zum eigentlichen Fest. Die Mitarbeiter haben sich sehr angestrengt die Kinder wirklich glücklich zu machen. Wochen vorher haben sie alle grösseren Firmen in der Umgebung gebeten, ein Geschenk für ein Kind zu kaufen. Ich habe dafür um die 65 Kinderhände auf Papier gezeichnet, ausgeschnitten, Name, Alter und Wohnort darauf geschrieben und auf die andere Seite geschrieben, das sich das Kind eine Puppe oder ein Auto wünscht. Somit hat jedes Kind ein Geschenk bekommen. Des Weiteren hat jedes Kind noch ein „Chlouseseckli“ erhalten mit Schokolade, Keksen, Trauben und einem Apfel (Hier werden zur Weihnachtszeit -im Gegensatz zu der Schweiz – Äpfel statt Mandarinen verschenkt. Sie haben eine Hüpfburg organisiert worauf sich die Kinder seit Wochen gefreut haben. Es gab zum Nachtisch Eis, Gelee und noch ein Stück Torte. Es war wirklich ein gelungenes Fest und die Kinder waren überglücklich!
Gruppenfoto vor der Hüpfburg

Am Freitag fand die Graduation (Sorry aber ich weiss nicht genau wie ich das in Deutsch übersetzen soll, ich interpretiere es als: „Diplomfeier“) statt. Neun Kinder haben den Kindergarten in unserer Kindertagesstätte gemacht und wurden dafür ausgezeichnet. Wir haben den ganzen Morgen den Saal neben der Kirche mit Ballons dekoriert. Die Feier verlief dann ungefähr so: Zuerst spielte die Maestra die costaricanische Nationalhymne und zwei kleine Mädchen trugen die Nationalflagge den Gang entlang(dabei musste sich jeder erheben), danach kamen die Kinder an der Hand der Eltern den Gang entlang gelaufen. Die Maestra sprach einige Worte, danach gab es ein Puppenspiel und danach war die Auszeichnung geplant. Dafür mussten sich alle Mitarbeiter in der Reihe auf die Bühne stellen, jeder bekam dann ein Diplom in die Hand gedrückt das er oder sie dem Kind überreichen kann. Ich war die erste und habe das Diplom dem kleinen Amir überreicht, des weiteren bekamen sie noch einen Hut aufgesetzt (Ich weiss nicht wie diese heissen aber man kennt sie aus allen Highschoolfilmen). Danach gab es noch weitere Reden der Maestra und weitere Puppenspiele. Zum Schluss erhielt jedes Kind noch eine Essbüchse für die Schule. Danach gab es noch zu Abendessen und die kleine Party löste sich langsam auf.
Dekorierter Saal
"Niña" Marcela
"Diplom" von Amir

Ehrlich gesagt fand ich es leicht übertrieben ein solches Fest zu organisieren da die Kinder ja „nur“ den Kindergarten gemacht haben. Es sind alles Kinder die aus armen Verhältnissen kommen und ich bin der Meinung, dass man das wenige Geld das wir zur verfügung haben für besseres ausgeben könnte. Andererseits finde ich es unglaublich schön wie sehr sich die Maestras für die Kinder einsetzen um tolle Sachen mit ihnen zu machen.

Montag, 28. November 2011

I survived

Ich sprang von der rostigen Brücke und habe überlebt.

Mit anderen Worten: Bungee Jumping! Etwas nervös machte sich unsere Gruppe nach Naranjo auf und dieses waghalsige Vorhaben durchzuziehen. Am Schalter angekommen bekam jeder von uns ein gratis "my first Bungeejump" T-Shirt.

Jaime (der Tico, der mit uns jeden Monat eine Reise organisiert) handelte den Preis von 75$ auf 35$ hinunter. Nachdem sich jeder kurz umgezogen und ein bis zweimal noch auf dem Klo war, gings dann mit unserem gemieteten Minibus zur Brücke. Jeder schaute erst einmal nervös den Abgrund hinunter und mir wurde schon etwas mulmig zumute. Scheisse war das tief!  

Alle schauen über die Brücke
Bis ich am zug war, mich von der Brücke zu stürzen musste ich aber noch ein weilchen warten. Ich war die zweitletzte. Ich fühlte mich ziemlich ruhig bis zu dem zeitpunkt als der Mitarbeiter zu mir sagte: Ready for Jumping? Natürlich war ich in diesem Moment nicht bereit aber es gab für mit kein zurück mehr. Dann ging alles ziemlich schnell. Ich wurde an verschiedenen Stellen festgemacht, ging auf den Absatz, die Leute riefen: five, four, tree, two, one und dann bin ich gesprungen.
Kurz vor dem Sprung

In desem Moment als die Leute abgezählt haben, ging mir übrigens diverses durch den Kopf. Von "Du schaffst das!" bis zu "Ich sterbe, ich sterbe!!". Ich bin dann trotzdem gesprungen und habe es einfach nur genossen. Es war so ein schönes Gefühl durch die Luft zu schweben und den Urwald unter sich zu haben. Ich habe mich wie ein Vogel gefühlt, es war einfach toll!!


Als ich hinauf gezogen wurde schrie ich nur noch: "Otra vez, otra vez!"-"nochmal, nochmal!". Ich wollte wirklich nochmals springen und ich werde bestimmt nochmals Bungeejumpen gehen.
 
Nach dem Sprung


Die Überlebenden


Montag, 24. Oktober 2011

Wochenende in Matapalo –Schildkrötenbabies

Dieses Wochenende fuhr ich nach Matapalo, ein kleines Dorf an der Pazifikküste, mein Ziel: Schildkröten. Zwei andere Freiwillige von meiner Organisation arbeiten hier das ganze Jahr mit den Schildkröten und die haben uns dann auch alles gezeigt und erklärt. Wir durften gleich bei allem mithelfen was anstand. Zuerst erklärte uns Hannes(Ein Freiwilliger von unserer Organisation) welche Schildkrötenarten es gibt und wie ein Nest einer Schildkröte gemacht wird und wie man eines am Strand findet usw. Am Abend durften wir bei der Patrouille mitgehen. Die Patrouille heisst eigentlich, es wird in der Nacht dem Strand entlang gelaufen und kontrolliert ob in der Zwischenzeit Schildkröten Eier gelegt haben oder nicht. Diese dauert ungefähr drei Stunden (12km) und ist ziemlich anstrengend. Des Weiteren gibt es viele Plünderer, die die Eier stehlen und den Freiwilligen das Patroulieren erschweren in dem sie falsche Spuren legen. Falls ein Nest gefunden wird, graben die Freiwilligen es aus und bringen es in das sogenannte Hatchering. Dort wird das Nest nachgebaut und die Eier werden wieder eingelegt. Die Eier werden danach jeden Tag mehrere Male kontrolliert ob die Eier geschlüpft sind oder nicht.

Hatchering-Schildkrötennester
Am Nächsten Tag standen wir früh auf in der Hoffnung im Hatchering schlüpfende Schildkröten zu entdecken. Wir hatten Glück. Ein Nest war soweit und wir konnten 129 Schildkrötenbabies aus dem Nest herausnehmen. Diese wurden dann gemessen, gewogen und ins Meer gelassen. Das war soooo süss!! Wie die kleinen strampeln um vorwärts zu kommen, das ist einfach zum schiessen.
Unsere Schildkröten
129 Schildkröten laufen ins Wasser


Am Nachmittag war ich noch ein bisschen surfen. Besser gesagt, ich habe es versucht. Leider ist es ohne Surflehrer 10mal schwieriger und ich habe keine einzige Welle erwischt, aber es hat trotzdem Spass gemacht! Pura Vida!

Dienstag, 18. Oktober 2011

Karibik. Eine andere Welt.

Dieses Wochenende verbrachten wir an der Karibikküste. Freitagabend, nach sieben Stunden Busfahrt kamen wir in Puerto Viejo an. Wir fühlten uns wie in einem fremden Land, denn hier ist es ganz anders. Die Menschen haben einen viel dunkleren Hautteint, in den Strassen hört man Reggaemusik und überall gibt es Palmen mit Kokosnüssen. Kurz darauf kamen wir in unserem Hostel Rocking J’s an. Dort konnten wir für sieben Dollar die Nacht in Hängematten oder Zelten übernachten. Ich habe mich für zwei Nächte im Zelt und die letzte Nacht in der Hängematte entschieden.

Am Samstag gingen wir erstmals an den Strand. Ich war ein bisschen enttäuscht, da man nicht ins Meer laufen konnte weil überall Korallen waren. Später machten wir uns aber auf den Weg zu einem nahegelegenen Strand und dort war es dann wunderschön. Weisser Sand, Palmen, Kokosnüsse (ich habe im Übrigen meine erste Kokosnuss selber geschält, war gar nicht so einfach) und man konnte Problemlos ins Wasser laufen. Es war einfach herrlich! Richtig Pura Vida!
Abends habe ich aber den Tag in der Sonne bereut. Ich habe mir ziemlich den Rücken verbrannt und konnte diese Nacht nicht auf dem Rücke schlafen weil es so schmerzte. Die Nacht darauf in der Hängematte konnte ich deswegen auch nicht unbedingt geniessen…:S (Ja ich weiss, dass kommt davon wenn man sich nicht eincremt..)
Am Sonntag hatten eigentlich einige vor den Carneval de Limon zu besuchen. Uns wurde gesagt, dass der Karneval das ganze Wochenende ist und deshalb haben sie sich für den Sonntag entschieden. Ich blieb am Strand und verbrachte mit ein paar anderen einen gemütlichen Tag am Strand. Andere gingen nach Limon. Wie sie aber dann gemerkt haben, fand der Karneval nur am Samstag statt und verbrachten vier Stunden umsonst im Bus.
Am Montag ging es dann wieder nach Hause(wir hatten montags frei, weil Kolumbus am 12. Oktober nach Amerika kam) in den Regen. Wir haben im Übrigen wieder Wasser in Orotina. =) juhuuu
Alles in allem gefällt mir die Karibikküste sehr und ich werde sie auf jeden Fall wieder besuchen.
Hasta Luego

Sonntag, 9. Oktober 2011

Näheres zum Projekt

Orotina hat seit vier Tagen kein fliessendes Wasser. Das ganze Dorf. Nix. Es weiss niemand, wie lange wir kein Wasser mehr haben werden. Meine Gastmutter hat mir erzählt, dass das hier ziemlich häufig vorkommt und dass die längste Zeit ohne Wasser bisher einen Monat war. Für mich ist das schon ein kleines Abenteuer, sich mit Regenwasser zu waschen und die Zähne mit Trinkwasser aus der Flasche zu putzen etc. Deshalb haben wir am Freitag auch keine Kinder im Projekt gehabt, da wir ohne Wasser auch nicht kochen können. Ich bin gespannt was ich diese Woche im Projekt machen werde, denn wenn keine Kinder da sind habe ich auch nichts zu tun…
Ich habe gemerkt, dass ich noch gar nicht viel über mein Projekt geschrieben habe… Also mal mehr im Detail:
Mein Projekt, das CEN CINAI von Orotina ist eine Art Tagesstätte wo Eltern aus armen Verhältnissen ihre Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren tagsüber bringen können. Das CEN bietet auch für Eltern, die jüngere Kinder haben, die Möglichkeit zu Frühstücken oder zu Mittagessen. Es gibt zwei „Niñas“ (Niña ist hier die Bezeichnung für die Lehrerin, bedeutet aber im eigentlichen Sinne Kind), Alejandra und Marsella. Ich wechsle jede Woche zwischen den beiden ab und unterstütze sie. Alejandra hat die jüngeren Kinder die nur halbtagesweise kommen. Bei ihr ist es meistens ziemlich ruhig und die Kinder sind artiger. Marsela hat die Kinder, die den ganzen Tag im CEN sind. Die Kinder bei ihr sind meistens ein bisschen älter und es geht stressiger zu und her da es mehr Kinder sind und dementsprechend mehr Lärm machen. Dann gibt es noch die zwei Köchinnen/Putzfrauen Mao und Blanca(sie wechseln sich alle zwei Wochen mit Putzen und Kochen ab) und Joco, die im Büro arbeitet. Des Weiteren kommen ab und zu andere für einen Tag die Woche oder weniger vorbei, z.B. die Logopädin oder die Chefin, die hier eigentlich niemand so richtig leiden kann. Ja und dann bin da noch ich, eine Niña/Aufpasserin/Bastelexperting/Reparierfrau/Spielzeugputze/Laufbotin usw.

Links Blanca (Köchin), Rechts Marcela (Maestra)

Niña Marcela

Mauren (2. Köchin)

Joco (Arbeitet im Büro) und Alejandra (2. Maestra)
Viele Kinder sind sehr niedlich, gut erzogen und artig. Andere dagegen sind mehr das Gegenteil und ziemlich anstrengend. Ein Kind aus meinem Projekt weint die ganze Zeit, ist grob zu anderen Kindern und hört meistens nicht zu, erst kürzlich habe ich erfahren, dass dieses Kind jeden Tag von seiner Mutter mit Schuhen geschlagen wird. Einige haben hier schon ziemlich traurige Hintergründe. Ich habe mit den anderen Niñas die Häuser in Orotina abgeklappert und die Leute gefragt, die Kinder haben ob sie ihre Kinder nicht Tagsüber im CEN CINAI lassen wollen. Diese Arbeit ist ziemlich langweilig und mühsam, da man immer das gleiche hört. Da mein Spanisch nicht so gut ist, stand ich einfach daneben während die Niñas mit den Leuten geredet haben. Jedenfalls habe ich dort einige Häuser besucht und da bin ich manchmal echt erschrocken, wie arm die Menschen hier sind und trotzdem drei bis vier (oder mehr) Kinder haben. Heruntergekommene Bauten ohne Türen stattdessen Vorhänge sind hier in den ärmeren Vierteln normal. Manchmal roch es ziemlich stark nach Urin und manchmal grauste es mich ein bisschen mich auf die Stühle zu setzen. Aber nach dem dritten heruntergekommenen Haus hat man sich schnell daran gewöhnt und ich finde jetzt schon mehr, dass das kleine Haus meiner Gastmutter Luxus ist (Ausser, dass wir kaltes Wasser haben). Ansonsten gefällt mir das Projekt sehr sowie die Arbeit mit Kindern. Es ist sehr anstrengend aber es macht Spass und die Kinder schenken uns ganz viel Liebe und Zutrauen.

Nächste Woche haben wir wegen irgendeinem Feiertag ein verlängertes Wochenende, ich habe mit anderen geplant Puerto Viejo (Karibikküste) zu besuchen. Darauf bin ich echt gespannt!! iPura Vida!

Montag, 3. Oktober 2011

Wochenende in San Carlos, la Fortuna

Ja, ich lebe noch. Ich weiss, ich habe schon länger nichts mehr in meinen Blog geschrieben, das liegt daran, dass einfach nicht viel Interessantes gelaufen ist in letzter Zeit.
Vor zwei Wochen war ich im Parque diversiones, einem Freizeitpark in der Nähe von San José. Dieser ist sehr klein und nicht mit dem Europapark zu vergleichen jedoch kann man sich wirklich Zeit nehmen und man hat in einem Tag auch alles gesehen. 
Dieses Wochenende war genial. Wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste würde ich sagen: Nass! Wir fuhren am Freitag nach La Fortuna de San Carlos. Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden, die haben sich aber gelohnt. Am Samstag standen wir ziemlich früh auf um mit unseren gemieteten Minibussen in die Nähe des Nationalparks zu gelangen. Auf dem Weg dahin machten wir noch kurz einen Zwischenstopp um einen riesigen Baum zu bestaunen. Dieser war wirklich beeindruckend. Wie man sieht sind wir um die zwanzig Personen auf dem Foto und wir haben ihn in der breite nur knapp bedeckt.

Danach fuhren wir weiter bis wir am Rande des Urwaldes ankamen. Dort liefen wir dann etwa eine Stunde durch den Urwald, bis wir an einen riesigen Wasserfall kamen. Auch der war richtig beeindruckend. Das Wasser war strahlend blau. Es wurde uns erklärt, dass das Wasser deshalb so blau war, weil der Vulkan Arenal, der in der Nähe ist, das Wasser mit irgendwelchen chemischen Stoffen vermischt. Leider durften wir dort nicht baden, weil das Wasser giftig ist.


















Danach ging es weiter zu den Aguas Terminales. In diesem Fluss ist das Wasser etwa 45° Grad und ziemlich schwefelhaltig. Wir sassen da also in einem von der Natur erschaffenen Wirlpool mit einem gewaltigen Ambiente von Bäumen und Pflanzen. Man fühlt sich dort wie in einem Spa. Man kann es sich glaube ich gar nicht richtig vorstellen wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.

Danach machten wir uns wieder an den Abstieg durch den Urwald(Bilder vom Urwald sind bald auf meinem Facebookprofil zu finden). Ich habe leider beim Packen meine Trekkingschuhe wieder ausgepackt und dafür meine weissen Turnschuhe eingepackt. Das war eine ziemlich schleckte Idee, den am Schluss des Tages waren diese leider nicht mehr weiss. Da es beim Heimweg ziemlich geregnet hat, habe ich mich dafür entschieden Barfuss zurück zulaufen. Das war nicht so einfach, es war ziemlich schlammig, rutschig und zwischendurch etwas steinig.
Am Abend, nach dem Nachessen fuhren wir nochmal an einen Ort den, glaube ich, kein Tourist kennt. Man muss ein Tico sein um diesen Ort zu kennen und überhaupt zu finden. Wir fuhren zu den heissen Quellen. Leider konnte ich meine Kamera nicht mitnehmen. Stellt euch vor: Die Nacht ist stockdunkel, die einzigen Lichter die wir haben sind einige Taschenlampen. Wir klettern einen steilen Hang hinab und landen mit den Füssen in etwa 35° Gradem Wasser. Der Strom ist ziemlich stark, das Wasser knietief. Wir waten durch einen kleinen Tunnel und bleiben an einer Stelle. Wir setzen uns ins Wasser und fühlen uns wie im Paradies. Die Strömung fühlt sich an wie eine Rückenmassage und die kleinen Lichter verleihen dem ganzen einen mystischen Glanz. Wir sassen dort für ungefähr zwei Stunden und fühlten uns wie im Paradies. Man kann sich das irgendwie gar nicht vorstellen, dass das möglich ist. Übrigens dank dem Alkohol, bekam ich am nächsten Tag einige Komplimente von den Ticos, weil ich nur noch Spanisch gesprochen habe und dass das so gut war wie noch nie=) Ich kann leider nicht mehr viel von der Heimfahrt berichten…
Am Sonntag wachten wir alle ebenfalls wieder ziemlich früh auf und wurden von unseren Buschauffeuren überrascht, diese fuhren uns gratis zu einer Stelle wo man ein einer Liane in einen Fluss springen kann. Es hatte ebenfalls kleine Klippen wovon man perfekt springen konnte. Auch das war einfach ein Traum.

Ja das war so mein Wochenende hier in Costa Rica. Jetzt bin ich ein bisschen erkältet, liegt wohl daran, dass ich das ganze Wochenende nass war. =)  Ich wünsche euch eine schöne Woche und ihr hört bald wieder von mir.
iPura Vida!

Dienstag, 13. September 2011

Wochenende in Jaco

Letztes Wochenende verbrachte ich mit neuen anderen Volonteers in Jaco. Wir standen extra früh auf damit wir das Wochenende solange wie möglich geniessen konnten. Wir übernachteten im Hostel de Haan für 10 Dollar die Nacht. Es war das erste mal, dass ich hier in Costa Rica im Meer war. Es ist hier wunderschön und auch die Strände (übrigens mit schwarzem Sand) sind fabelhaft. Das Hostel bot uns an, für 35 Dollar eine Surflektion zu nehmen. Wir sagten natürlich zu. ich stand zum ersten mal auf dem Brett und es ist ziemlich schwierig aber nach ein paar versuchen und mithilfe eines Latinosurftrainers hatte ich den Bogen raus. Es macht soo spass auf dem Brett zu stehen und durch die Wellen zu gleiten, sufen kann ich nur jedem empfehlen! Leider habe ich davon kein Bild=(

Am Tag darauf gingen wir ebenfalls mit den Leuten vom Hostel paddeln. Da es gratis war, machten wir natürlich auch da mit und gingen an einen anderen Strand, wo der Sand etwas heller war. Es war aber kostenlos weil sie einen Werbespot mit uns drehen wollten der dann in irgendeinem Reisebüro ausgestrahlt wird. Bin ja mal gespannt wie der zusammengeschnitten wird und ob wir ihn überhaubt einmal sehen werden. Vieleicht in der Schweiz?

Übermorgen ist der "Intenpentensday" von Costa Rica. Es wird hier schon die ganze Woche gefeiert und mit den Kindern im Projekt basteln wir Flaggen und haben Geschichtsunterricht. Ich lerne somit die Geschichte Costa Ricas ein bisschen und das auf Spanisch, das übrigens besser geworden ist als am Anfang, ich jedoch immer noch nicht alles verstehe..Abends bin ich deshalb immer müde und erschöpft.

Ansonsten geht es mir hier sehr gut und ich bin mich langsam am einleben. Ich hoffe euch gehts allen gut und so wie ich von euch gehört habe wird mein Blog auch gelesen. iPura Vida!

Mittwoch, 7. September 2011

Start des Projektes und wechsel in die Gastfamilie

Endlich wieder Internet! Am Samstag zogen Rahel und ich zu unserer neuen Familie. Eigentlich wollten sie um neun Uhr morgens bei Doña Ivette abholen. Als Francisco und Juan (meine Gastbrüder) kamen, war es jedoch viertelvor zwölf, das nennt man hier „la hora tica“-ticozeit. Ich fuhr dann mit Juan zum Haus von meiner Gastmutter. Das Haus ist ziemlich klein aber gemütlich und ich habe mein eigenes Zimmer.
Mein Haus in Orotina

Kurz den Koffer hingestellt ging es dann schon weiter zu unserer Willkommensparty. Diese fand im Haus, oder besser gesagt in der Villa von Francisco statt. Die Villa von Francisco und seiner Familie befindet sich in Jaco , eine halbe Stunde von Orotina entfernt an der Pazifikküste an einem Hügel und man kann einen wunderschönen Ausblick im Pool und Jacuzzi (!!) geniessen. Rahel wird für ein Jahr in dieser Villa leben. Im Übrigen darf sie eine warme Dusche geniessen, während meine immer noch kalt ist. =( (neid, neid) Ich wurde aber von Francisco eingeladen, jedes Wochenende bei ihnen zu verbringen, da er Orotina zu langweilig findet. Er wird mit uns Ausflüge machen und hat auch vorgeschlagen eine Woche in Panama mit ihm zu verbringen. Wuuuuhuuu!!=)
Am Montag habe ich mit meiner Arbeit im CEN CINAI, das ist eine Tagesstätte für Kinder bis sechs Jahren, begonnen. Morgens um acht kam ich in die Küche wo alle Kinder am Frühstücken waren. Ich stellte mich kurz vor, also wie ich heisse und woher ich komme und schon stürzten sich einige Kinder auf mich und umarmten mich. Ich assistiere die Lehrerinnen während des ganzen Tages, spiele mit den Kindern uns helfe in der Küche. Die Arbeit macht sehr Spass, ist aber sehr anstrengend. Die Kinder sind aber so süss, dass es wirklich Freude macht, mit ihnen zu arbeiten.

CEN CINAI (mein Projekt)
Ich dachte, hier werde ich am meisten Probleme mit der Sonne und mit dem Essen haben jedoch am meisten habe ich mit den Mücken zu kämpfen! Ich habe innert zwei Tagen ungefähr gefühlte 100 Mückenstiche. Und zum schlafen ist das nicht so komisch.
Des weiteren waren wir letzte Woche auf der Schweizer Botschaft. Es war ganz komisch, dass wir von einer fremden Person in einem fremden Land mit: "Grüessech mitenang" begrüsst wurden. In der Botschaft liegen Migros und Coopzeitungen sowie die NZZ aufgestellt. Es war für uns richtig komisch und ein bisschen zuviel Schweiz auf einmal.


Auf der Schweizer Botschaft
Ich hoffe euch gehts allen gut!
iPura Vida!

Sonntag, 28. August 2011

2. Woche

Heute endete die zweite Woche hier in Guadalupe. In dieser Woche hatten wir täglichen Spanischkurs. Ich verstehe jetzt schon ein bisschen mehr Spanisch als am Anfang, habe aber immernoch mühe mich durchzuschlagen. Kleine Erfolgserlebnisse zeigen sich bei mir, wenn ich dem Taxifahrer die Adresse angeben kann, wo wir hinwollen und dann auch dort ankommen. Da ich mich jetzt imprinzip noch nicht allein herumschlagen muss, funktioniert das System "Lass mal die anderen reden und hör nur zu" noch, doch in einer Woche wird sich das schnell ändern wenn ich dann alleine bei meiner richtigen Gastfamilie wohne. Aber ich hoffe, dass sich dann mein Spanisch verbessert habe.

Bei den Volonteers ist der Hype "Pura Vida-Tattoo" ausgebrochen. Alle wollen ein Tattoo machen lassen oder haben es sich schon machen lassen. Ich habe mich bisher dagegen entschieden (Meine lieben Eltern ihr dürft aufathmen). Ich habe mir dagegen ein Nasenpiercing für 6000 Colones stechen lassen.

Diese Wochen waren wir abends viel in Bars und Klubs aus. Die Bars und Klubs sind meistens voller Leute, mehrheitlich Männern, so kommt es mir jedenfalls vor. Als ausländerin, blondine und blauäugige ist es nicht leicht in Ruhe zu tanzen, jedoch starren die ticos meistens mehr als das sie uns ansprechen würden.

Das Essen hier bein Doña Ivette ist einfach der Hammer! Andere volonteers bekommen von ihren Gastfamilien jeden Tag und zu jeder Mahlzeit Reis und Bohnen. Ich hatte dieses Menu erst einmal bei meiner Ankunft erhalten. Ansonsten gibt es hier Pasta, Kartoffelstock und Reis mit Mais und viele unterschiedliche Menus. Zum Frühstück gibts Kellogs mit Bananen und ein Jugo (Ein Saft aus Frisch gepressten Früchten), die sind soooo lecker und auch ein perfektes Kater-Frühstück. Da heute Sonntag ist, gabs heute zum Frühstück ein Spiegelei, Platanos (gekochte Bananen), Jamon, Käse und Brot. Beim Essen kann ich mich echt nicht beklagen.

Das ist so meine Woche kurz zusammengefasst. Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit und Pura Vida!

Sonntag, 21. August 2011

Orientierungscamp in Esparza

Dieses Wochenende hatten wir unser Orientierungscamp in Esparza, einem kleinen Dorf in der nähe der Pazifikküste. Auf dem Weg nach Esparza machten wir einen kurzen zwischenstop in Orotina(!!). Orotina ist auf dem ersten Blick ein süsses Dörflein mit einem riiesigem Supermarkt und vielen Palmen und Früchten. Mehr kann ich leider noch nicht sagen, da ich noch nicht mehr von Orotina gesehen habe.

In Esparza angekommen, belegten wir erstmal unsere Zimmer und gleich danach hüpften wir in den kühlen Pool. Das Camp war sehr interessant, ich habe viele nette Leute kennen gelernt. In diesen drei Tagen fühlten wir uns wie in den Ferien, zwar ohne Meer aber immerhin mit Pool und viel Freizeit. Am zweiten Abend hatten wir Salsa und Merengue-Kurs. Abendliche Partys standen auf dem Programm und das Tanzfieber hat so ziemlich jeden mitgerissen. Jedenfalls war es ein wunderschönes Wochenende, bin aber jetzt doch froh, wieder bei Doño Ivette zuhause in Guadalupe zu sein. Morgen beginnen die Spanischkurse..darauf bin ich ja gespannt, denn ich habe sie ziemlich nötig!

Hasta luego y pura vida!

Dienstag, 16. August 2011

1. Tag

Erschöpft und müde sind wir nach 14 Stunden Flug in San José, der Hauptstadt von Costa Rica angekommen. Das Wetter, das wir eigenthlich sonnig erwarteten, zeigte sich mit monsunartigem Regen. Freundlich und locker wurden wir von einem ACI-Mitarbeiter mit Kaffee am Flughafen begrüsst. Nun ging die Reise mit dem Taxi weiter zum ACI-Büro, wo uns weitere Mitarbeiter vorgestellt wurden. Da die ersten drei Wochen als Vorbereitungsseminar (Spanischkurs, Tanzkurse usw. inklusive) in Esparza geplant sind, werden wir in dieser Zeit in Guadalupe, San José bei Ivette wohnen. Ungefähr eine Stunde mussten wir auf unsere Gastmutter warten, die uns dann zu sich nach hause brachte. Im Haus angekommen gab es als erstes Reis mit schwarzen Bohnen zum Abendessen. In ihrem Haus befinden sich zurzeit 6 Volonteers, davon sind fünf heute angereist. .

Das Autofahren in Costa Rica ist im übrigen das gefährlichste was ich je gesehen habe, es gilt das recht des Stärkeren, Vortrittsregeln scheint es keine zu geben, die Spurstreifen werden nicht beachtet und Fussgänger haben sich möglichst von der Strasse fern zu halten, da sie ansonsten überfahren werden. Ich bin jedenfalls froh, muss/darf ich hier nicht Autofahren...Jetzt bin ich schon seit über 26 Stunden wach und muss noch etwas schlaf nachholen.

Hasta luego