Voilà! Hier mein Blog über mein Jahr in Costa Rica wo ich Freiwilligenarbeit leiste. In diesem Blog werde ich (hoffentlich) regelmässig berichten was ich so unternehme und einiges über Land und Leute erzählen. Natürlich ist alles aus meiner Sicht geschrieben und wie ich alles erlebe- ich möchte nicht alle in einen Topf werfen. Ich hoffe ihr habt spass am lesen.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Näheres zum Projekt

Orotina hat seit vier Tagen kein fliessendes Wasser. Das ganze Dorf. Nix. Es weiss niemand, wie lange wir kein Wasser mehr haben werden. Meine Gastmutter hat mir erzählt, dass das hier ziemlich häufig vorkommt und dass die längste Zeit ohne Wasser bisher einen Monat war. Für mich ist das schon ein kleines Abenteuer, sich mit Regenwasser zu waschen und die Zähne mit Trinkwasser aus der Flasche zu putzen etc. Deshalb haben wir am Freitag auch keine Kinder im Projekt gehabt, da wir ohne Wasser auch nicht kochen können. Ich bin gespannt was ich diese Woche im Projekt machen werde, denn wenn keine Kinder da sind habe ich auch nichts zu tun…
Ich habe gemerkt, dass ich noch gar nicht viel über mein Projekt geschrieben habe… Also mal mehr im Detail:
Mein Projekt, das CEN CINAI von Orotina ist eine Art Tagesstätte wo Eltern aus armen Verhältnissen ihre Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren tagsüber bringen können. Das CEN bietet auch für Eltern, die jüngere Kinder haben, die Möglichkeit zu Frühstücken oder zu Mittagessen. Es gibt zwei „Niñas“ (Niña ist hier die Bezeichnung für die Lehrerin, bedeutet aber im eigentlichen Sinne Kind), Alejandra und Marsella. Ich wechsle jede Woche zwischen den beiden ab und unterstütze sie. Alejandra hat die jüngeren Kinder die nur halbtagesweise kommen. Bei ihr ist es meistens ziemlich ruhig und die Kinder sind artiger. Marsela hat die Kinder, die den ganzen Tag im CEN sind. Die Kinder bei ihr sind meistens ein bisschen älter und es geht stressiger zu und her da es mehr Kinder sind und dementsprechend mehr Lärm machen. Dann gibt es noch die zwei Köchinnen/Putzfrauen Mao und Blanca(sie wechseln sich alle zwei Wochen mit Putzen und Kochen ab) und Joco, die im Büro arbeitet. Des Weiteren kommen ab und zu andere für einen Tag die Woche oder weniger vorbei, z.B. die Logopädin oder die Chefin, die hier eigentlich niemand so richtig leiden kann. Ja und dann bin da noch ich, eine Niña/Aufpasserin/Bastelexperting/Reparierfrau/Spielzeugputze/Laufbotin usw.

Links Blanca (Köchin), Rechts Marcela (Maestra)

Niña Marcela

Mauren (2. Köchin)

Joco (Arbeitet im Büro) und Alejandra (2. Maestra)
Viele Kinder sind sehr niedlich, gut erzogen und artig. Andere dagegen sind mehr das Gegenteil und ziemlich anstrengend. Ein Kind aus meinem Projekt weint die ganze Zeit, ist grob zu anderen Kindern und hört meistens nicht zu, erst kürzlich habe ich erfahren, dass dieses Kind jeden Tag von seiner Mutter mit Schuhen geschlagen wird. Einige haben hier schon ziemlich traurige Hintergründe. Ich habe mit den anderen Niñas die Häuser in Orotina abgeklappert und die Leute gefragt, die Kinder haben ob sie ihre Kinder nicht Tagsüber im CEN CINAI lassen wollen. Diese Arbeit ist ziemlich langweilig und mühsam, da man immer das gleiche hört. Da mein Spanisch nicht so gut ist, stand ich einfach daneben während die Niñas mit den Leuten geredet haben. Jedenfalls habe ich dort einige Häuser besucht und da bin ich manchmal echt erschrocken, wie arm die Menschen hier sind und trotzdem drei bis vier (oder mehr) Kinder haben. Heruntergekommene Bauten ohne Türen stattdessen Vorhänge sind hier in den ärmeren Vierteln normal. Manchmal roch es ziemlich stark nach Urin und manchmal grauste es mich ein bisschen mich auf die Stühle zu setzen. Aber nach dem dritten heruntergekommenen Haus hat man sich schnell daran gewöhnt und ich finde jetzt schon mehr, dass das kleine Haus meiner Gastmutter Luxus ist (Ausser, dass wir kaltes Wasser haben). Ansonsten gefällt mir das Projekt sehr sowie die Arbeit mit Kindern. Es ist sehr anstrengend aber es macht Spass und die Kinder schenken uns ganz viel Liebe und Zutrauen.

Nächste Woche haben wir wegen irgendeinem Feiertag ein verlängertes Wochenende, ich habe mit anderen geplant Puerto Viejo (Karibikküste) zu besuchen. Darauf bin ich echt gespannt!! iPura Vida!

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