Voilà! Hier mein Blog über mein Jahr in Costa Rica wo ich Freiwilligenarbeit leiste. In diesem Blog werde ich (hoffentlich) regelmässig berichten was ich so unternehme und einiges über Land und Leute erzählen. Natürlich ist alles aus meiner Sicht geschrieben und wie ich alles erlebe- ich möchte nicht alle in einen Topf werfen. Ich hoffe ihr habt spass am lesen.

Montag, 24. Oktober 2011

Wochenende in Matapalo –Schildkrötenbabies

Dieses Wochenende fuhr ich nach Matapalo, ein kleines Dorf an der Pazifikküste, mein Ziel: Schildkröten. Zwei andere Freiwillige von meiner Organisation arbeiten hier das ganze Jahr mit den Schildkröten und die haben uns dann auch alles gezeigt und erklärt. Wir durften gleich bei allem mithelfen was anstand. Zuerst erklärte uns Hannes(Ein Freiwilliger von unserer Organisation) welche Schildkrötenarten es gibt und wie ein Nest einer Schildkröte gemacht wird und wie man eines am Strand findet usw. Am Abend durften wir bei der Patrouille mitgehen. Die Patrouille heisst eigentlich, es wird in der Nacht dem Strand entlang gelaufen und kontrolliert ob in der Zwischenzeit Schildkröten Eier gelegt haben oder nicht. Diese dauert ungefähr drei Stunden (12km) und ist ziemlich anstrengend. Des Weiteren gibt es viele Plünderer, die die Eier stehlen und den Freiwilligen das Patroulieren erschweren in dem sie falsche Spuren legen. Falls ein Nest gefunden wird, graben die Freiwilligen es aus und bringen es in das sogenannte Hatchering. Dort wird das Nest nachgebaut und die Eier werden wieder eingelegt. Die Eier werden danach jeden Tag mehrere Male kontrolliert ob die Eier geschlüpft sind oder nicht.

Hatchering-Schildkrötennester
Am Nächsten Tag standen wir früh auf in der Hoffnung im Hatchering schlüpfende Schildkröten zu entdecken. Wir hatten Glück. Ein Nest war soweit und wir konnten 129 Schildkrötenbabies aus dem Nest herausnehmen. Diese wurden dann gemessen, gewogen und ins Meer gelassen. Das war soooo süss!! Wie die kleinen strampeln um vorwärts zu kommen, das ist einfach zum schiessen.
Unsere Schildkröten
129 Schildkröten laufen ins Wasser


Am Nachmittag war ich noch ein bisschen surfen. Besser gesagt, ich habe es versucht. Leider ist es ohne Surflehrer 10mal schwieriger und ich habe keine einzige Welle erwischt, aber es hat trotzdem Spass gemacht! Pura Vida!

Dienstag, 18. Oktober 2011

Karibik. Eine andere Welt.

Dieses Wochenende verbrachten wir an der Karibikküste. Freitagabend, nach sieben Stunden Busfahrt kamen wir in Puerto Viejo an. Wir fühlten uns wie in einem fremden Land, denn hier ist es ganz anders. Die Menschen haben einen viel dunkleren Hautteint, in den Strassen hört man Reggaemusik und überall gibt es Palmen mit Kokosnüssen. Kurz darauf kamen wir in unserem Hostel Rocking J’s an. Dort konnten wir für sieben Dollar die Nacht in Hängematten oder Zelten übernachten. Ich habe mich für zwei Nächte im Zelt und die letzte Nacht in der Hängematte entschieden.

Am Samstag gingen wir erstmals an den Strand. Ich war ein bisschen enttäuscht, da man nicht ins Meer laufen konnte weil überall Korallen waren. Später machten wir uns aber auf den Weg zu einem nahegelegenen Strand und dort war es dann wunderschön. Weisser Sand, Palmen, Kokosnüsse (ich habe im Übrigen meine erste Kokosnuss selber geschält, war gar nicht so einfach) und man konnte Problemlos ins Wasser laufen. Es war einfach herrlich! Richtig Pura Vida!
Abends habe ich aber den Tag in der Sonne bereut. Ich habe mir ziemlich den Rücken verbrannt und konnte diese Nacht nicht auf dem Rücke schlafen weil es so schmerzte. Die Nacht darauf in der Hängematte konnte ich deswegen auch nicht unbedingt geniessen…:S (Ja ich weiss, dass kommt davon wenn man sich nicht eincremt..)
Am Sonntag hatten eigentlich einige vor den Carneval de Limon zu besuchen. Uns wurde gesagt, dass der Karneval das ganze Wochenende ist und deshalb haben sie sich für den Sonntag entschieden. Ich blieb am Strand und verbrachte mit ein paar anderen einen gemütlichen Tag am Strand. Andere gingen nach Limon. Wie sie aber dann gemerkt haben, fand der Karneval nur am Samstag statt und verbrachten vier Stunden umsonst im Bus.
Am Montag ging es dann wieder nach Hause(wir hatten montags frei, weil Kolumbus am 12. Oktober nach Amerika kam) in den Regen. Wir haben im Übrigen wieder Wasser in Orotina. =) juhuuu
Alles in allem gefällt mir die Karibikküste sehr und ich werde sie auf jeden Fall wieder besuchen.
Hasta Luego

Sonntag, 9. Oktober 2011

Näheres zum Projekt

Orotina hat seit vier Tagen kein fliessendes Wasser. Das ganze Dorf. Nix. Es weiss niemand, wie lange wir kein Wasser mehr haben werden. Meine Gastmutter hat mir erzählt, dass das hier ziemlich häufig vorkommt und dass die längste Zeit ohne Wasser bisher einen Monat war. Für mich ist das schon ein kleines Abenteuer, sich mit Regenwasser zu waschen und die Zähne mit Trinkwasser aus der Flasche zu putzen etc. Deshalb haben wir am Freitag auch keine Kinder im Projekt gehabt, da wir ohne Wasser auch nicht kochen können. Ich bin gespannt was ich diese Woche im Projekt machen werde, denn wenn keine Kinder da sind habe ich auch nichts zu tun…
Ich habe gemerkt, dass ich noch gar nicht viel über mein Projekt geschrieben habe… Also mal mehr im Detail:
Mein Projekt, das CEN CINAI von Orotina ist eine Art Tagesstätte wo Eltern aus armen Verhältnissen ihre Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren tagsüber bringen können. Das CEN bietet auch für Eltern, die jüngere Kinder haben, die Möglichkeit zu Frühstücken oder zu Mittagessen. Es gibt zwei „Niñas“ (Niña ist hier die Bezeichnung für die Lehrerin, bedeutet aber im eigentlichen Sinne Kind), Alejandra und Marsella. Ich wechsle jede Woche zwischen den beiden ab und unterstütze sie. Alejandra hat die jüngeren Kinder die nur halbtagesweise kommen. Bei ihr ist es meistens ziemlich ruhig und die Kinder sind artiger. Marsela hat die Kinder, die den ganzen Tag im CEN sind. Die Kinder bei ihr sind meistens ein bisschen älter und es geht stressiger zu und her da es mehr Kinder sind und dementsprechend mehr Lärm machen. Dann gibt es noch die zwei Köchinnen/Putzfrauen Mao und Blanca(sie wechseln sich alle zwei Wochen mit Putzen und Kochen ab) und Joco, die im Büro arbeitet. Des Weiteren kommen ab und zu andere für einen Tag die Woche oder weniger vorbei, z.B. die Logopädin oder die Chefin, die hier eigentlich niemand so richtig leiden kann. Ja und dann bin da noch ich, eine Niña/Aufpasserin/Bastelexperting/Reparierfrau/Spielzeugputze/Laufbotin usw.

Links Blanca (Köchin), Rechts Marcela (Maestra)

Niña Marcela

Mauren (2. Köchin)

Joco (Arbeitet im Büro) und Alejandra (2. Maestra)
Viele Kinder sind sehr niedlich, gut erzogen und artig. Andere dagegen sind mehr das Gegenteil und ziemlich anstrengend. Ein Kind aus meinem Projekt weint die ganze Zeit, ist grob zu anderen Kindern und hört meistens nicht zu, erst kürzlich habe ich erfahren, dass dieses Kind jeden Tag von seiner Mutter mit Schuhen geschlagen wird. Einige haben hier schon ziemlich traurige Hintergründe. Ich habe mit den anderen Niñas die Häuser in Orotina abgeklappert und die Leute gefragt, die Kinder haben ob sie ihre Kinder nicht Tagsüber im CEN CINAI lassen wollen. Diese Arbeit ist ziemlich langweilig und mühsam, da man immer das gleiche hört. Da mein Spanisch nicht so gut ist, stand ich einfach daneben während die Niñas mit den Leuten geredet haben. Jedenfalls habe ich dort einige Häuser besucht und da bin ich manchmal echt erschrocken, wie arm die Menschen hier sind und trotzdem drei bis vier (oder mehr) Kinder haben. Heruntergekommene Bauten ohne Türen stattdessen Vorhänge sind hier in den ärmeren Vierteln normal. Manchmal roch es ziemlich stark nach Urin und manchmal grauste es mich ein bisschen mich auf die Stühle zu setzen. Aber nach dem dritten heruntergekommenen Haus hat man sich schnell daran gewöhnt und ich finde jetzt schon mehr, dass das kleine Haus meiner Gastmutter Luxus ist (Ausser, dass wir kaltes Wasser haben). Ansonsten gefällt mir das Projekt sehr sowie die Arbeit mit Kindern. Es ist sehr anstrengend aber es macht Spass und die Kinder schenken uns ganz viel Liebe und Zutrauen.

Nächste Woche haben wir wegen irgendeinem Feiertag ein verlängertes Wochenende, ich habe mit anderen geplant Puerto Viejo (Karibikküste) zu besuchen. Darauf bin ich echt gespannt!! iPura Vida!

Montag, 3. Oktober 2011

Wochenende in San Carlos, la Fortuna

Ja, ich lebe noch. Ich weiss, ich habe schon länger nichts mehr in meinen Blog geschrieben, das liegt daran, dass einfach nicht viel Interessantes gelaufen ist in letzter Zeit.
Vor zwei Wochen war ich im Parque diversiones, einem Freizeitpark in der Nähe von San José. Dieser ist sehr klein und nicht mit dem Europapark zu vergleichen jedoch kann man sich wirklich Zeit nehmen und man hat in einem Tag auch alles gesehen. 
Dieses Wochenende war genial. Wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste würde ich sagen: Nass! Wir fuhren am Freitag nach La Fortuna de San Carlos. Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden, die haben sich aber gelohnt. Am Samstag standen wir ziemlich früh auf um mit unseren gemieteten Minibussen in die Nähe des Nationalparks zu gelangen. Auf dem Weg dahin machten wir noch kurz einen Zwischenstopp um einen riesigen Baum zu bestaunen. Dieser war wirklich beeindruckend. Wie man sieht sind wir um die zwanzig Personen auf dem Foto und wir haben ihn in der breite nur knapp bedeckt.

Danach fuhren wir weiter bis wir am Rande des Urwaldes ankamen. Dort liefen wir dann etwa eine Stunde durch den Urwald, bis wir an einen riesigen Wasserfall kamen. Auch der war richtig beeindruckend. Das Wasser war strahlend blau. Es wurde uns erklärt, dass das Wasser deshalb so blau war, weil der Vulkan Arenal, der in der Nähe ist, das Wasser mit irgendwelchen chemischen Stoffen vermischt. Leider durften wir dort nicht baden, weil das Wasser giftig ist.


















Danach ging es weiter zu den Aguas Terminales. In diesem Fluss ist das Wasser etwa 45° Grad und ziemlich schwefelhaltig. Wir sassen da also in einem von der Natur erschaffenen Wirlpool mit einem gewaltigen Ambiente von Bäumen und Pflanzen. Man fühlt sich dort wie in einem Spa. Man kann es sich glaube ich gar nicht richtig vorstellen wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.

Danach machten wir uns wieder an den Abstieg durch den Urwald(Bilder vom Urwald sind bald auf meinem Facebookprofil zu finden). Ich habe leider beim Packen meine Trekkingschuhe wieder ausgepackt und dafür meine weissen Turnschuhe eingepackt. Das war eine ziemlich schleckte Idee, den am Schluss des Tages waren diese leider nicht mehr weiss. Da es beim Heimweg ziemlich geregnet hat, habe ich mich dafür entschieden Barfuss zurück zulaufen. Das war nicht so einfach, es war ziemlich schlammig, rutschig und zwischendurch etwas steinig.
Am Abend, nach dem Nachessen fuhren wir nochmal an einen Ort den, glaube ich, kein Tourist kennt. Man muss ein Tico sein um diesen Ort zu kennen und überhaupt zu finden. Wir fuhren zu den heissen Quellen. Leider konnte ich meine Kamera nicht mitnehmen. Stellt euch vor: Die Nacht ist stockdunkel, die einzigen Lichter die wir haben sind einige Taschenlampen. Wir klettern einen steilen Hang hinab und landen mit den Füssen in etwa 35° Gradem Wasser. Der Strom ist ziemlich stark, das Wasser knietief. Wir waten durch einen kleinen Tunnel und bleiben an einer Stelle. Wir setzen uns ins Wasser und fühlen uns wie im Paradies. Die Strömung fühlt sich an wie eine Rückenmassage und die kleinen Lichter verleihen dem ganzen einen mystischen Glanz. Wir sassen dort für ungefähr zwei Stunden und fühlten uns wie im Paradies. Man kann sich das irgendwie gar nicht vorstellen, dass das möglich ist. Übrigens dank dem Alkohol, bekam ich am nächsten Tag einige Komplimente von den Ticos, weil ich nur noch Spanisch gesprochen habe und dass das so gut war wie noch nie=) Ich kann leider nicht mehr viel von der Heimfahrt berichten…
Am Sonntag wachten wir alle ebenfalls wieder ziemlich früh auf und wurden von unseren Buschauffeuren überrascht, diese fuhren uns gratis zu einer Stelle wo man ein einer Liane in einen Fluss springen kann. Es hatte ebenfalls kleine Klippen wovon man perfekt springen konnte. Auch das war einfach ein Traum.

Ja das war so mein Wochenende hier in Costa Rica. Jetzt bin ich ein bisschen erkältet, liegt wohl daran, dass ich das ganze Wochenende nass war. =)  Ich wünsche euch eine schöne Woche und ihr hört bald wieder von mir.
iPura Vida!